Degu-Info

Die Degus kommen vor allem aus dem mittleren Chile. Nur einer der vier Deguarten, nämlich der Wald-Degu, hat bislang die Grenze zum benachbarten Argentinien überschritten. Innehalb der Degu-Sippe ist der gewöhnliche Degu mit dem Küsten-Degu enger verwandt, während der Wals-Degu dem Pazifikdegu näher steht. 


Walddegu

Der Walddegu lebt in Wäldern und
Baumdickichten von Meereshöle
bis 1200 m ü. NN. und dringt von
den drei Festland bewohnenden
Arten am weitesten nach Süden
und Osten vor. Walsdegus
unterscheiden sich in der
Lebensweise von den bereits
genannten Arten dadruch,
dass sie keine Gangsysteme
graben.












Gewöhnlicher Degu

Der bekannteste und zugelich
von der statur her der kleinste
von der Art ist der gewöhnliche
Degu. Sein Verbreitungsgebiet
erstreckt sich von
den Küstenregionen bis hin
ins Gebirge (bis 1200m Höhe).
Dieser ser anpassungsfähige
Degu bewohnt offene, trockene,
teilweise felsige Landstriche
mit Lockerem Strauchbewuchs
und dringt sogar bis in
Wüstenrandgebiete vor.
Dickichartigen Bewuchs und
Wälder meidet er. Er scheut
nicht die Nähe des Menschen
und besiedelt als Kulturfolger
auch Gärten und ackerbaulich
benutze Flächen, weshalb die
Bauern dort nicht gut auf Degus
zu sprechen sind und ihn als
Schädling bezeichnen. Der
Gewöhnliche Degu wurde schon
als häufigste Säugetierart
Mitelchiles bezeichnet. Da er
auch offene Flächen zu
nutzen weiß, profitiert er im
Gegensatz zu seinen Verwandten
sogar davon, wenn Buschland
und Wälder gerodet werden.






Pazifikdegu

Der Pazifikdeu wurde erst 1993
wissenschaftlich beschrieben. Er
lebt völlig isoliert von den anderen
Arten in den Wäldern der Insel Isla
Mocha vor der Küste Chiles, ist aber
mit dem Walddegu nahe verwandt.
Er ist von allen Degu-Arten der
körperlich Größte. Es gibt allerdings
die ermutung, dass er - gerade
erst entdeckt - zwischenzeiltlich
ausgestorben ist. Zumindest ist
er extrem selten.






Küstendegu

Der Küstendegu ist der nächste
Verwandte des Gewöhnlichen
Degus, bewohnt die
Dornstrauchgebiete in unmittelbarer
Nachbarschaft seiner Verwandten,
und vertritt diesen überalle,
wo dichter Strauchbewuchs die
Landschaft prägt. Die beiden
Arten unterscheiden sich
äußerlich wenig auffällig in
Größe und Färbung, deutlich
allerdings in der Zahl ihrer
Chromosomen. Beide tragen
helle Augenringe und ausgeprägt
Schwanzquasten und unterscheiden
sich daduch von den anderen Arten,
die außerdem kleinere Ohren haben.





Normale Körpermaße                                        

  • Kopf-Rumpf-Länge 12,5 bis 19,5 cm
  • Schwanzlänge 10,5 bis 16,5 cm
  • Normalgewicht 200 bis 220g
  • trächtige Weibchen bis 300g

Degus sind in Menschenhand schon 9 Jahre alt geworten. Doch beim bestimmen der durchschnittlichen  Lebenserwartung, sollte man auf sowas nicht achten, da das große Ausnahmen sind. Das Alter, was die meisten Degus erreichen ist ungefär 5 Jahre (in Menschenhand). In freier Wildbahn werden 99% aller Degus nichtmal ein Jahr alt. 

 

 

 


 

Die Geschichte der Degus in Europa beginbnt vor knapp

50 Jahren. Damals, im Jahre 1960, erhielt

der Zoo Frankfurt/Main von Privatleuten zwölf Degus

unbekannter Herkunft als Geschenk. Er züchtete die Art

bis 1963. Was danach mit den Tieren geschah, ist unbekannt.

Es gibt zumindest

keine Hinweise darauf, dass Nachkommen von dort in

Liebhaberhände gelangten. Mehr als die Zoos interessierten

sich verschiedene

Forschungseinrichtungen für den Degu, da sie ihn als

gegeignetes Labortier für ihre Vorhaben entdeckten. Degus dienten bis heute dazu, Fragen der Biorhytmus-, Stress-, Alzheimer-, und Dieabetisforschung zu klären. Dafür wurden immer wieder Tiere importiert, wobei wobei aus diesen Linien gelegentlich auch mal Nachzuchten in Liebhaberhände gelangten. So wurden Degus in einer nach der anderen Universität von Santiago de Chile gehaltenen und als Zuchtkolonie für das Londoner Wellcome-Institut nach England importiert. Über diesen Zuchtstamm ist bekannt, dass die Jungtiere in weniger weit entwickeltem Zustand geboren wurden

als Degus, die bis heute als Liebhabertiere gezüchtet werden. 1964 wurden mit Hilfe eines Farmers 20 Degus bei der chilerischen Ortschaft Lampa gefangen und in die USA geschickt, von denen die meisten in amerikanischen Instituten heute noch gehaltenen Degus abstammen.Über den Tierpark Berlin Friedrichsfelde (DDR) gelangten dann in zwei Importen erneut Degus aus den USA nach Europa. Aus diesen Zuchstamm gingen viele in deutsche Instituten, Tiergärten und wurden in Liebhaberhände gegeben. Diese Tiere waren relativ klein und gedrungen. Kopf und Schwanz waren dabei ziemlich kurz. Ihre Ohren hatten eine dunkle Färbung. Das Graubraun des Rückens ging fließend in das helle Grau der Unterseite über. Ende der 80er Jahre stieg die Beliebtheit des Degus als Heimtier stark an. Bis Anfang der 90er Jahre wurden Wildfänge in großen Stückzahlen nach Deutschland in die Niederlande importiert. Ihre Fangorte waren unbekannt. Diese Degus waren größer und länger gestreckt als die Labor-Degus und hatten längere Schwänze und Schädel. Ihre Ohren waren auffallend hell, die weiße bis gelbliche Unterseite dieser Tiere setzte sich scharf von der gelb- bis orangebraunen Oberseite ab. Bald züchten Liebhaber Degus in ausreichender Zahl. Da ihre Jundtiere an Menschen gewöhnt und damit weniger scheu waren, ließen sie sich besser verkaufen als die scheuen Wildfänge. Dadurch sank die Zahl der Importe stetig, heute dürfen wohl keine Wildfänge mehr importiert werden.



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